Über die Haltung einer Boa
Die Boa Constrictor Constrictor, auch Königsboa genannt, lebt hauptsächlich in tropischen Regenwaldgebieten. Dabei reicht das Verbreitungsgebiet von Venezuela, Kolumbien, Guyana bis nach Peru. Eine Königsboa wird besonders groß – Weibchen erreichen dabei eine Größe von 270-420 cm und Männchen 210-300 cm. Diese Schlangenart ist durch ihre besondere Färbung bei Haltern auf der ganzen Welt sehr beliebt. Viele Tiere haben eine ausgeprägte Rotfärbung und werden deshalb oft Rotschwanzboas genannt. Die typischen Merkmale dieser Art sind ein länglicher Kopf, „Augenbrauen“ und eine rötliche bis burgunderfarbene Zeichnung im letzten Körperdrittel. Von der hellgrauen Grundfärbung heben sich die dunkelbraunen Sattelflecken deutlich ab. Der Bauch ist elfenbeinfarbig mit schwarzen Punkten die auch auf dem Körper zu finden sind.
Die Boa Constrictor Constrictor wächst eher langsam und neigt bei zu häufiger Fütterung leicht zum Auswürgen der Beute. Gleiches gilt auch für zu große Futtertiere. Diese Art ist besonders krankheitsanfällig, vor allem bei zu kalter Pflege und Zugluft.
Aus diesen Gründen wird häufig von einer Boa Constrictor Constrictor als Anfängertier abgeraten.
Das erfährst du hier:
Vor dem Erwerb der Boa sollten einige wichtige Fragen geklärt werden:
- Ist die Haltung von großen Schlangen in der Wohnung erlaubt?
- Sind die Mitbewohner mit der Haltung einverstanden?
- Ist man bereit lebende Mäuse oder Ratten zu verfüttern?
- Besteht keine Angst oder Ekel die Schlange zur Gesundheitskontrolle anzufassen?
- Ist genug Platz für ein ausreichend großes Terrarium vorhanden?
- Ist man in der Lage die finanziellen Aufwendungen zu tragen?
- Gibt es einen Pfleger für den Urlaub?
- Ist man bereit die teils sehr hohen Tierarztkosten zu tragen?
Kann man alle Fragen mit „ja“ beantworten steht dem Kauf von Terrarium, Tier und Zubehör nichts mehr im Wege. Die Auswahl der Schlange sollte gut überlegt sein, daher empfiehlt es sich, sich in speziellen Tierhandlungen über die verschiedenen Arten zu informieren.
Hat man sich für eine Boa entschieden, wird diese für den Transport in einem Leinensack untergebracht. Dabei ist darauf zu achten, dass dieser auf links gezogen wird. So kann sich das Tier nicht verletzen. Der Sack wird oben zugedreht und mit Klebeband fixiert und dann in eine Styroporbox gelegt. Diese sollte über einige Luftlöcher verfügen.
Das Terrarium
- HOLZKONZEPT WEGNER QUALITÄT: Unsere Terrarien werden mit größter Sorgfalt und Genauigkeit hergestellt. Der Zuschnitt der OSB Platten erfolgt auf einer computergesteuerten Säge und werden somit millimetergenau zugeschnitten.
- KUNSTSTOFF-GLASFÜHRUNGSPROFIL: Durch den Einsatz der Kunststoffprofile lassen sich die Schiebescheiben leichter bewegen als in einem genuteten Holzprofil.
- FLOATGLAS: Wir verwenden für unsere Terrarien nur Echtglas mi einer Stärke von 4 mm. Alle Kanten der Schiebescheiben sind geschliffen. Wir verwenden keine Plexischeiben, da diese sehr schnell vergilben und zerkratzt werden.
- BELÜFTUNG: Alle Terrarien haben eine Belüftung mit Kamineffekt. Dies bedeutet, dass die Belüftung weiter unten angebracht ist als die Entlüftung. Somit ist gewährleistet das Ihr Reptil optimal mit Frischluft versorgt wird.
- KORPUS: Der Korpus wird aus hochwertigen OSB 3 Platten in 15 mm Stärke gefertigt. Vorteile der OSB Platten: Wärmeisolierend, leichte Bearbeitung (Lampenlöcher bohren, Rückwände befestigen etc.) Terrarium wird ohne Deko (Rückwand, Pflanzen etc.) und Zubehör geliefert.
Das Terrarium muss die geeignete Beheizung und Belüftung haben und natürlich ausbruchsicher sein. Dazu sollte ein Terrarienscheiben-Schloß angebracht werden und auch Lüftungslöcher sollten regelmäßig kontrolliert werden.
Für eine Boa Constrictor ist ein Terrarium mit den Maßen 120cmx60cmx60cm anfangs ausreichend, jedoch sollte es mit der Schlange mitwachsen.
Am einfachsten ist es, ein Glasterrarium zu kaufen diese haben jedoch den Nachteil, das sie schwer zu beheizen sind da Glas sehr schlecht isoliert. Zu empfehlen sind daher Holzterrarien. Da diese aber nur von sehr wenigen Herstellern angeboten werden, greifen viele Terrarianer selbst zum Werkzeug oder beauftragen eine Tischlerei mit dem Bau.
Bei der Beleuchtung stellen Boas keine großen Ansprüche da sie dämmerungs- und nachtaktiv sind. Somit benötigen sie keinen UV-Anteil im Licht. Empfohlen werden hier einfache Tageslichtröhren die im Reptilienfachhandel erhältlich sind. Die Beleuchtung im Terrarium sollte 12-13 Stunden aktiv sein. Um einen richtigen Tag-Nachtrhythmus zu gewährleisten, ist die Verwendung einer Zeitschaltuhr zu empfehlen. Besonders wichtig ist es, die Lampen mit einer Drahtabdeckung zu schützen. Boas sind wechselwarme Tiere und daher auf eine perfekte Außentemperatur angewiesen.
Es ist wichtig das im Terrarium ein Temperaturgefälle herrscht. Dieses erreicht man, indem man in einer Ecke des Terrariums einen sogenannten „Hot Spot“ einrichtet und gegenüberliegend ganz auf eine Heizung verzichtet. Für den „Hot Spot“ wird ein Strahler benötigt der an dieser Stelle für besonders hohe Temperaturen sorgt. Diese sollten zwischen 35 und 38 Grad liegen. Der kühlste Punkt im Terrarium sollte zwischen 24 und 27 Grad betragen. Zur Kontrolle sollte sich mindestens ein Thermometer im Terrarium befinden.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Luftfeuchtigkeit, deshalb sollte in jedem Fall ein Hygrometer vorhanden sein. Eine erhöhte Luftfeuchtigkeit erreicht man durch regelmäßiges Sprühen, hierbei wird mit einer einfachen Sprühflasche warmes Wasser im Terrarium, vor allem auf dem Bodengrund versprüht. Es ist darauf zu achten, dass der Bodengrund nicht vollständig nass ist.
Die Boas dürfen keinesfalls direkt besprüht werden!
Grundsätzlich sollte die Luftfeuchtigkeit 65-70% betragen. Durch die Belüftung wird die Luftfeuchtigkeit beeinflusst.
Bei Boas gilt es, Zugluft zu vermeiden da sonst Krankheitsgefahr besteht. Durch entsprechende Lüftungsflächen muss jedoch verhindert werden das die Luft im Terrarium „steht“. Es ist ausreichend, wenn das Terrarium an der Vorderseite und oben Lüftungsflächen aufweist.
Als Bodengrund wird häufig Torf und/oder Rindenmulch verwendet. Bei Torf ist darauf zu achten das es sich um ungedüngtes Material handelt. Bewährt hat sich eine Mischung aus Torf und Rindenmulch in einem Verhältnis 3:1.
Die Einrichtung lässt dem Halter fast völlig freie Hand aber auf jeden Fall vorhanden sein sollten eine Wasserschale, mindestens eine Versteckmöglichkeit und einige Kletteräste.
Die Wasserschale platziert man am besten unter dem Wärmestrahler damit das das Wasser ständig gewärmt ist. Der Durchmesser der Schale sollte so groß sein das eine Boa problemlos Platz darin findet.
Neben Kletterästen können auch noch Plattformen angebracht werden. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Ist die Boa in ihr neues Terrarium eingezogen, gilt es von nun an die täglichen Aufgaben zu erledigen.
Tägliche Kontrollaufgaben sind:
- Sind noch alle Schlangen da?
- Sind Temperatur und Luftfeuchtigkeit in Ordnung?
- Verhalten sich die Schlangen normal?
Tägliche Pflegemaßnahmen sind:
- Kot und Häutungsreste entfernen
- Sprühen
- Wasser wechseln
Die Fütterung
Die Fütterung richtig sich nach Größe und Alter der Boa. Jungtiere werden meist mit Mäusebabys gefüttert ältere Tiere mit kleinen Ratten. Ob lebend oder gefroren muss jeder für sich entscheiden.
Bei Lebendfutter werden die natürlichen Instinkte der Boa geweckt, so hat sie die Möglichkeit ihr gesamtes Beute-und Fangverhalten auszuführen. Jedoch birgt die Fütterung lebender Tiere auch Gefahren für die Schlange. Sie kann sich beispielsweise an den zappelnden Beinen des Futtertieres verletzen. Aus diesen Gründen wird vorzugsweise Frostfutter gegeben. Gefrorene Futtertiere werden aufgetaut und erwärmt und der Schlange angeboten.
Wichtig ist die Schlange während der Fütterung niemals unbeaufsichtigt zu lassen.
Die Futtermenge ist ebenfalls von Alter und Größe der Boa abhängig. Im ersten Lebensjahr und bei 1 Meter Länge erhalten sie alle 7-10 Tage 1-2 Mäuse in entsprechender Größe. Größere Boas bekommen größere Futtertiere. Auch hier ist eine Beratung im Reptilienfachhandel sinnvoll.
Die Häutung
Hat die Boa plötzlich milchige Augen so steht sie kurz vor der Häutung. Die Trübung der Augen entsteht durch eine milchige Flüssigkeit die die alte Haut von der neuen trennt. Die das Auge bedeckende Hornschuppe wird ebenfalls erneuert daher sehen die Augen milchig aus. Der Rest des Körpers ist ebenfalls matt und gräulich. Viele Boas sind während dieser Zeit aggressiv und fressen nicht. Nach einigen Tagen wird die Flüssigkeit vom Körper resorbiert und die Schlange wieder „normal“ gefärbt. Von jetzt an dauert es noch 2-3 Tage bis die Boa sich häutet. Dazu reibt sie ihre vordere Körperregion an rauen Gegenständen bis sich die alten Lippenschilde von den neuen trennen. Die Haut reißt auf und die Boa zieht nun ihre zu klein gewordene Haut aus. Eine Häutung dauert insgesamt 8-11 Tage.
Boas sind sehr interessante Tiere doch muss man sich über den Aufwand und die entstehenden Kosten im Klaren sein.