Foto einer Albino Ratte.

Niedlich und außergewöhnlich: Albino Ratten

Albino Ratten, weiße Ratten mit roten Augen, sehen oft ungewöhnlich aus. Ihr Aussehen verschafft ihnen oft einen schlechten Ruf. Somit weichen Rattenfreunde oft davon ab, diese Haustiere zu halten. Ist dieser Ruf jedoch berechtigt? Was hat es mit diesen kleinen Nagetieren wirklich auf sich?

 

Albinismus

Das Wort stammt aus dem Latein, wo albus für weiß steht. Albinismus ist schon seit mehreren Generationen ein Thema der Forschung, und dank der wissenschaftlichen Erforschungen ist heute bekannt, dass es sich bei Albinismus um ein Enzymdefekt handelt. Von dieser genetischen Krankheit sind sowohl Menschen als auch Tiere unabhängig vom Geschlecht betroffen.

 

Warum die weißblonden Haare oder das weiße Fell und die roten Augen?

Es gibt unterschiedliche Arten von Albinismus. Jedoch handelt es sich bei der bekanntesten Art um ein Gen auf dem kurzen Arm von Chromosom 11, welches mutiert. Diese Mutation führt zum Verlust eines Enzyms, welches mit dem Namen Tyrosinase bezeichnet wird. Dieses Enzym ist für die Bildung des Farbstoffs Melanin verantwortlich. Dies erklärt die fehlende Farbe, denn Melanin dient der natürlichen Färbung der Haut, Haare und der Iris. Bei Menschen gilt Melanin auch als natürlicher Sonnenschutz der Haut bei intensiver UV-Strahlung.

 

Die roten Augen der Albino Ratten erklärt sich somit durch das fehlende Melanin in Iris. Denn die nicht vorhandene natürliche Färbung lässt die Blutgefäße im Hintergrund durchschimmern. Daher sind diese Ratten lichtempfindlicher als ihre farbigen Kollegen und leiden somit unter einer beschränkten Sehkraft.

Bei den weißen Ratten handelt es sich in diesem Fall nicht um eine Farbe. Stattdessen fehlen die Pigmente, welche für die Haare oder das Fell zuständig sind. Ein Gendefekt führt dazu, dass sie diese Pigmente nicht produzieren können.

 

Die pigmentlosen Fellnasen

Spitzname, unter dem die Albino Ratten auch bekannt sind, bieten diesen Tieren gesundheitliche Besonderheiten. Das sie jedoch anfälliger als normale Ratten sein, ist unbegründet und daher nur ein Gerücht. Denn alle Nagetiere unterliegen anderen Krankheiten ohne höhere Anfälligkeit oder jegliche Vorzüge. Die einzigen Unterschiede sind:

  • die Farbe (weiß, grau, braun…),
  • die Farbe der Augen (rot/braun) durch die fehlende Pigmentierung der Iris,
  • die die reduzierte Sehkraft.

Ansonsten sind Albino Ratten genauso vollwertige Mitglieder und können in allen Farben und Formen mithalten.

 

Aus mit der Legende einer Laborratte

Diese weißen Ratten eignen sich genauso gut als Haustier wie die ’normalen‘ Nagetiere, die nicht von dem fehlenden Enzym betroffen sind. Die Lebenserwartung sowie die Lebendigkeit und Anfälligkeit für weitere Krankheiten sind jeweils gleich, egal ob sie Albinos sind oder nicht. Sie rennen und spielen genauso rum wie ihre Kollegen!

 

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert