Mongolische Wüstenrennmäuse „Meriones unguiculatus“ – Krieger mit Krallen
Rennmäuse sind soziale Tiere, was sich durch ausgiebiges und gegenseitiges Fellpflegen und regelrechtes „Kuscheln und Küssen“ zeigt
Die Mongolische Wüstenrennmaus: Sie lebt vorwiegend verbreitet in den Steppen und Halbwüsten der Mongolei und Nord-China. Dort genießen sie die meist warme trockene Luft und lieben es ausreichend zu scharren, nagen, kratzen und sich im Verband balgen zu können. Meist leben sie in kleinen Familienverbänden, die aus den Elterntieren und den zwei ersten Würfen bestehen.
Das erfährst du hier:
Merkmale
Ausgewachsene weibliche Tiere sind 60 bis 100 g schwer, männliche Tiere wiegen 80 bis 120 g. Der Rumpf ist zwischen 10 bis 14 cm lang, die Schwanzlänge beträgt 10 bis 12 cm. Der Schwanz dient der Balance. Rennmäuse sind am ganzen Körper behaart. Das soll der Anpassung an ihren ursprünglichen Lebensraum dienen, wo sehr warme Sommer und stark kühle Winter herrschen. Die Rennmäuse haben einen rundlichen Kopf mit großen runden Augen und verhältnismäßig kleinen Ohren. Weil ihre Hinterbeine fast dreimal so lang wie sie sind, können sie schnell und weit springen. In der Natur ist die Fellfarbe bräunlich und haben einen helleren Bauch, die Farbe nennt sich: Agouti. Sie werden inzwischen in vielen verschiedenen Farben gezüchtet.
Lebensraum
Unterirdische Gangsysteme sind in der Natur der Wohnraum der Rennmäuse. Da hier Schutz vor Witterung, besonders vor Hitze geboten wird, sind die Gänge weit verzweigt, aber nie viel breiter als nötig, um zwei Tiere vorbei zu lassen. Zernagtes Material wird zum Bauen und Polstern von Nestern verwendet, sowie kleine Futtervorräte angelegt werden. Rennmäuse sind tag- und nachtaktiv, haben aber alle zwei bis vier Stunden Ruhepausen. Sie halten keinen Winterschlaf.
Ernährung der Mongolische Wüstenrennmaus
Da sie einen Großteil ihrer Zeit damit verbringen, Samen, Nüsse, Früchte, Wurzeln, Pflanzenteile und kleine Insekten (z.B. Grillen, Mehlwürmer, Heuschrecken) als Futter zu suchen, brauchen sie ihre Ruhepausen regelmäßig. Ihren Hauptanteil am Wasserbedarf nehmen sie über das Futter auf. Als Haustier füttert man sie am Besten mit speziellem Rennmausfutter oder Kleintierfutter. Man kann auch diverse Gemüse- oder Kräuterarten anbieten, man sollte sich aber vorher gut informieren, was für die Tiere gut ist. Obst am Besten nur wenig anbieten, da Rennmäuse in der Natur nur wenig mit Säuren und Zuckern in Berührung kommen. Wasser sollte immer vorhanden sein.
Soziales Verhalten/Revierkämpfe
Rennmäuse sind soziale Tiere, was sich durch ausgiebiges und gegenseitiges Fellpflegen und regelrechtes „Kuscheln und Küssen“ zeigt. Sie verteidigen ihr Revier gegen Eindringlinge und erkennen Familienmitglieder am Geruch. Revierkämpfe gehen in der Natur meist unblutig aus und enden mit der Flucht des fremden Tieres. Da sie in Gefangenschaft nicht fliegen oder „sich aus dem Weg gehen“ können, sind die Kämpfe dort wesentlich gefährlicher. Es kommt nicht selten vor, dass das schwächere Tier an seinen Verletzungen stirbt.
Trommeln
Rennmäuse lauschen und sichern meist, da sie sehr viele Fressfeinde haben. Sie richten sich zur Beobachtung der Umgebung auf die Hinterbeine auf. Ein besonders zu beobachtendes Verhaltensmerkmal ist das Trommeln: Die Rennmaus klopft rhythmisch mit den Hinterbeinen auf den Boden. Das ist ein Warnsignal innerhalb der Gruppen vor anderen Tieren oder Gefahr.
Vermehrung
In die Geschlechtsreife kommen Weibliche Rennmäuse nach ungefähr acht Wochen, Rennmausmännchen werden mit ca. zwölf Wochen geschlechtsreif. 23 – 26 Tage nach der Paarung bringt das Weibchen ein bis elf Nachkommen zur Welt, durchschnittlich sind es fünf bis sechs. Ab dem vierten Tag an fängt das Fell an zu wachsen und ist erst ein leichter Flaum. Vier Wochen lang säugt das Weibchen die Jungen.– Junge Mäuse wandern ab wenn der Familienverband zu groß ist und gründen eigene Familien in einem anderen Revier. In Gefangenschaft sollte man keine zu großen Gruppen halten, da es dann zu unkontrollierter Vermehrung kommt, und die Weibchen sich in den Revierkämpfen schwer verletzten.
Haltung der Mongolische Wüstenrennmaus
Mongolische Wüstenrennmaus: Von der Einzelhaltung ist dringend abzuraten, da Mongolische Rennmäuse sehr gesellige Tiere sind. Für Anfänger ist es wenig ratsam, mehr als drei Tiere zu halten, wegen der starken Revierstreitigkeiten.
Mongolische Rennmäuse nagen gerne und alles an, was nicht zur Sicherheit befestigt wurde, und dies muss beachtet werden. Bieten sie ihren Nagern gerne auch Obstbaumhölzer zum nagen an, allerdings auch hier bitte informieren, welches Holz für die Rennmäuse geeignet ist; Apfelbaumholz zum Beispiel eignet sich gut.
Bei der Einstreu sollte immer mindestens eine Höhe von 15–20 cm angeboten werden und es ist gut, wenn sie zum Tunnelbau geeignet ist. Empfehlenswert ist zum Beispiel Hanfeinstreu plus genügend Heu und Stroh, oder eine Mischung aus Sand, der die Form behält. Es sollte immer ein Sandbad zur Fellpflege bereitstehen.
Rennmäuse haben im Vergleich zu Hausmäusen keinen auffallenden Geruch, alle drei bis vier Wochen das Terrarium komplett säubern. Es ist aber ratsam, das Sandbad alle zwei bis drei Tage sauber zu machen, da es oft als Toilette benutzt wird. Man sollte ihnen für genug Abwechslung auch Freigänge außerhalb des Terrariums bieten, weshalb es von Vorteil ist, wenn ein zusätzlicher Raum vorhanden ist, den sie erkunden können (Beispiel: extra Käfig nur zum Freilauf!).