Eine Landschildkröte halten – 3 Punkte, die du beachten musst
Die heimische Pflege einer Landschildkröte sollte gut überlegt sein, vor allem braucht man Platz für sie. In früheren Jahren waren Land- und Wasserschildkröten in Deutschland als Haustiere sehr verbreitet. Das lag einerseits an damals nicht vorhandenen Schutzbestimmungen, so dass die Tiere massenweise in den Handel gelangten und genauso zahlreich auch frühzeitig verendeten. Andererseits haben sich die Einstellungen der Kids, denen man Tiere schenkte, vermutlich heute doch etwas gewandelt, zumal Schildkröten auch keine Streicheltiere sind. Tiere, die die Langsamkeit pflegen und eigentlich nur wie die Kühe auf der Wiese grasen, sind vielleicht nicht mehr ganz geschmackskonform.
- Größe in cm: 45 x 45 x 31
Das erfährst du hier:
Anforderungen an den Halter einer Landschildkröte
Wer Landschildkröten pflegen will, muss sich mit der Lebensweise der Tiere anfreunden können. Diese Einstellung sollte auch keine kurzfristige sein, sondern dauern, immerhin können viele Arten bei sachgerechter Pflege einige Jahrzehnte alt werden. Außerdem sind die Anschaffungspreise, besonders der Exoten, auch nicht gerade mehr niedrig. Krönung erfolgreicher Haustierhaltung ist sicherlich die Fortpflanzung, so dass man sogar mehrere Tiere halten muss. Und schließlich gilt, wie für jede Tierhaltung, man muss sich auch Zeit nehmen können.
Die wichtigste Anforderung ist vermutlich, ausreichend klimagerechten Platz zur Verfügung stellen zu können. Werden die Tiere als Babys oder Kleintiere gekauft, so mag das noch kein großes Problem sein, aber sie wachsen, zwar langsam, aber doch stetig. Landschildkröten brauchen ein möglichst großflächiges Zuhause.
Haltungsbeispiele für Landschildkröten
Prinzipiell kann man drei Varianten der Landschildkrötenhälterung unterscheiden: Die Pflege der europäischen Arten mit Winterruhe, die Haltung von Exoten mit ganzjähriger Wärme und
die Hälterung im dauerfeuchtem und -warmen Regenwaldterrarium.
Daneben gibt es sicher spezielle Hälterungen, zum Beispiel eine Steinlandschaft, für bestimmte Arten, die für den Experten bestimmt sind. Bei der Pflege der Europäer sollte man sich vergewissern, woher die Tiere stammen: Sind es deutsche Nachzuchten oder kommen sie aus den sehr warmen oder weniger warmen Regionen des Mittelmeers. Danach entscheidet man, ob eine echte Winterruhe, zum Beispiel im frostfreien Keller, oder nur eine kurze kühlere Phase im Zimmer notwendig ist.
Die Haltung von Exoten, hier als Beispiel die Pantherschildkröte, erfordert auch im Winter einen warmen Raum. Diese Landschildkröte wächst im Laufe der Jahre auf 60 cm Panzerlänge an und geht gerne lange Wege. Ein eigener Schildkrötenraum oder ein Wintergarten oder klimatisiertes Gewächshaus wären ideal.
Das richtige Terrarium für die Landschildkröten
Wer endlich das passende Landschildkröten Terrarium, sowie ein schönes Landschildkröte Außengehege gefunden hat, hat den ersten Schritt zur Schildkrötenhaltung bereits gemeistert. Nun lautet die Frage, was gehöht den eigentlich in so ein Terrarium für Schildkröten überhaupt hinein?
Wer sein Schildkröten Artgerecht halten möchte, der sollte bei der Einrichtung des Schildkrötenterrariums einige wichtige Punkte beachten.
Aus welchem Material soll das Terrarium sein?
Als Terrarium für Landschildkröten eignet sich am Besten eines, das an drei Wänden aus undurchsichtigem Material hergestellt ist und nur eine Glasfront hat, da sich die Schildkröten bei einem rundherum verglasten Terrarium unwohl fühlen. Wenn es voll verglast ist, können die Wände teilweise mit Folie aus dem Baumarkt abgeklebt werden. Es darf nicht abgedeckt werden, damit die Luft gut zirkulieren kann.
Ebenfalls kann ein Terrarium aus Holz verwendet werden. Terrarien aus Holz, haben der Vorteil einer sehr guten Wärmeisolierung. Zudem muss ein Holzterrarium nicht, wie ein Glasterrarium an den Seiten und hinten lichtdicht abgeklebt werden. Terrarien aus Holz besitzen eine Glasfront. Hier ist aber zu beachten, dass diese Variante nur für Landschildkröten geeignet ist. Würde das Holz zu viel mit Wasser in Berührung kommen, so würde es schnell beginnen zu schimmeln.
Das Terrarium für die Landschildkröte selbst sollte abwechslungsreich und interessant für die Schildkröten gestaltet sein. Verschiedene Arten von Bodengrund, Pflanzen, Höhlen als Rückzugsmöglichkeiten und verschiedene Lichtzonen machen es zu einem idealen Lebensraum.
Der Boden für das Landschildkröten Terrarium
Als Bodengrund für deine Landschildkröte eignet sich Humose Gartenerde, die mit etwas Sand vermischt werden kann, Aufzucht- oder Aussaaterde, die aber keinerlei Düngemittel und auch keine Styroporkügelchen enthalten darf, Rindenhumus, der allerdings den Nachteil hat, dass oft noch Pestizidrückstände enthalten sind und Kokosfaserhumus, der mit etwas Kalksplitt vermischt werden kann, da er einen niedrigen pH-Wert hat, der durch den Kalk angehoben wird. Für diese Auswahl gilt: Immer ohne Düngemittel und möglichst frei von Schadstoff-Rückständen. Außerdem muss darauf geachtet werden, dass der Bodengrund nicht zu trocken wird und staubt. Deshalb gilt es, den Boden immer etwas feucht zu halten.
Auf diesem Bodengrund einige Steine oder Steinplatten verteilen, damit sich beim Darüberlaufen die Krallen der Tiere abnutzen und nicht geschnitten werden müssen.
Tipp: Außerdem bietet sich eine Steinplatte als Futterplatz an. Denn so wird verhindert, dass die Schildkröten beim Fressen zu viel Erde mit aufnehmen.
Unterschlupf und Trinkmöglichkeiten
Es sollte nicht mit Höhlen und Unterschlupfmöglichkeiten gespart werden. Sehr gut geeignet sind Korkröhren. Holz nach Möglichkeit nicht verwenden, da es in der etwas feuchten Atmosphäre des Terrariums leicht schimmelt.
Als Trinkschale reicht deiner Landschildkröte ein flacher Tonuntersetzer, der am besten auch etwas eingegraben ist, damit die Schildkröten beim Überwinden des Randes nicht auf den Rücken fallen. Am besten groß genug wählen, dass die Schildkröte auch darin baden kann. Das Wasser muss täglich gewechselt werden.
Klima und Beleuchtung
Das Terrarium benötigt wenigstens zwei Klimazonen. Der eine Bereich muss trocken und warm sein, hier sollte eine Temperatur von 40-45 Grad Celsius herrschen und es muss genügend Platz sein, dass die Schildkröte ausgiebig sonnenbaden kann. Dies kann durch einen Wärmestrahler erreicht werden. Hier ist es wichtig, dass die Wärme immer von oben kommen muss, keine Bodenheizung oder beheizbaren Höhlen verwenden. Als zweiter Klimabereich wird ein kühlerer und dunklerer Abschnitt benötigt, in dem sich die Schildkröten abkühlen und zum Schlafen zurück ziehen können. Dieser Bereich muss auch feucht gehalten werden, da die Schildkröten darauf angewiesen sind, beim Schlafen von außen über die Haut und Kloake Feuchtigkeit aufzunehmen.
Viele Schildkröten werden zu dunkel und zu kalt gehalten. Um das zu vermeiden, muss das Terrarium beleuchtet werden. Hierzu eignen sich Halogen-Metalldampflampen. Sie strahlen ein sehr helles Licht ab, das dem Tageslicht am nächsten kommt. Mit der nötigen Wattzahl erreichen sie auch eine punktuelle Erwärmung von über 40 Grad Celsius. Zusätzlich wird noch eine UV-B Lampe benötigt
Beleuchtung und Temperatur müssen der Jahreszeit angepasst werden, zum Sommer hin werden die Beleuchtungsphasen und auch die Temperatur immer höher, um dann zum Herbst hin wieder abzunehmen.
- Größe in cm: 45 x 45 x 31
Pflanzen im Landschildkröten Terrarium
Im Terrarium dürfen nur ungiftige und zum Fressen geeignete Pflanzen verwendet werden. Frisch gekaufte Pflanzen vorsichtshalber gut abwaschen und vielleicht auch einige Zeit stehen lassen, damit sich Schadstoffrückstände abbauen können, bevor man sie einpflanzt. Ansonsten gilt, das Terrarium darf gerne reichlich bepflanzt sein, die Pflanzen dienen den Schildkröten als Futter und auch als Versteckmöglichkeit. Geeignete Pflanzen sind Aloe vera, Stiefmütterchen, Zimmer-Hibiskus, Grünlilie, Oregano, Golliwoog, Bubiköpfchen, einige Grasbüschel und Koniferen.
Tägliche Arbeiten
Die täglichen Arbeiten am Terrarium erstrecken sich auf frisches Wasser in der Trinkschale und der Entfernung von Kot. In regelmäßigen Abständen sollte die oberste Erdschicht abgetragen und einmal im Jahr der gesamte Bodengrund ausgetauscht werden.
Egal, ob man eine europäische oder exotische Landschildkröte hält, ein Freilandterrarium muss für beide Gruppen sein, um jahrelang an den Tieren Freude zu haben. Natürlich wird der Exot erst nach den Eisheiligen ins Freie gesetzt, vorausgesetzt in Deutschland herrscht ein normaler Sommer.