Vier-Pfoten-Ratgeber: Alles Wissenswerte VOR der Anschaffung eines Hundes

Vier-Pfoten-Ratgeber: Alles Wissenswerte VOR der Anschaffung eines Hundes - zwei Welpen schauen durch einen Zaun

Vier-Pfoten-Ratgeber: Alles Wissenswerte VOR der Anschaffung eines Hundes

Natürlich kann man ohne Hund leben,
es lohnt sich nur nicht.
(Heinz Rühmann)

 

Dieser Ratgeber ist für alle Hundebesitzer und auch die, die es werden wollen gedacht. Gerne teile ich hier meine Erfahrungen als Besitzer eines Hundes, möchte aber gleichzeitig auf verschiedene Themen aufmerksam machen, die vielleicht nicht angenehm sind, einem jedoch begegnen, wenn man einen Hund besitzt, bzw. wenn man über die Anschaffung eines Hundes nachdenkt.

 

1.Passt ein Hund in Ihren Alltag, in Ihr Leben?

Wenn Sie zur Miete wohnen, sollten sie sich eine schriftliche Erlaubnis des Hausbesitzers erteilen lassen. Fragen Sie ihn nicht erst, wenn der Hund bereits eingezogen ist. Seien Sie sich auch im Klaren darüber, dass dies bei Umzug in einen neue Wohnung mitunter zum Problem werden kann.
Haben Sie die nötige Energie und Konsequenz einen Hund zu erziehen? Ein Hund braucht nämlich ständige Erziehung, die konsequent ist. Gerade, wenn Sie sich für einen Welpen entscheiden, kommen verschiedene Phasen in denen der Hund immer wieder die Grenzen testet.
Seien Sie sich darüber im Klaren, dass ein Hund 10-15 Jahre lebt und dass Sie sein ganzes Leben für Ihn die Verantwortung haben.
Sie brauchen Zeit und den Willen Arbeit zu investieren. Wenn ich manche Annoncen im Internet lese, in denen steht, dass der Hund abzugeben ist, da man nicht dachte, dass er so viel Arbeit macht, werde ich wirklich aggressiv. Es genügt nicht, einmal die Straße rauf und runter zu gehen, nein ein Hund will gefordert werden, spielen und lange Spatziergänge machen, schnüffeln und mit Artgenossen spielen.
Verfügen Sie über genügend finanzielle Mittel? Und ich rede nicht nur vom Kaufpreis eines Hundes, auf den ich später noch eingehe. Nein, es geht um: Kosten für Futter, Tierarztkosten, Hundesteuer, Versicherung etc. Je älter der Hund wird, umso höher werden diese Kosten.

Welpe
So süß Welpen sind, machen sie doch einiges an Arbeit.

2. Welpe oder Erwachsener?

Zunächst sollten Sie sich überlegen, ob Sie lieber einen Welpen aufnehmen, den sie formen oder ob sie einen bereits erwachsenen Hund adoptieren.

Sollten Sie sich für einen Welpen entscheiden, seien Sie sich im Klaren, dass ein Welpe in der ersten Zeit viel Arbeit macht! Und wenn ich sage viel, meine ich richtig viel! Bestenfalls haben Sie für die Zeit Urlaub genommen. Sie können Glück oder Sie können Pech haben, es gibt ganz gute Tricks, doch dazu komme ich später noch. Nach dem Austausch mit anderen Hundebesitzern kann ich sagen, dass ich einen doch sehr pflegeleichten Welpen hatte, der nur die ersten zwei Nächte raus wollte und ab dann sehr konsequent, alleine durchgeschlafen hat. Doch ich habe auch Bekannte, deren Welpe fast vier Wochen in einer Kiste neben dem Bett schlafen musste und wehe Herrchen hat seine Hand aus der Kiste genommen, dann wurde sofort Welpentheater veranstaltet. Auch müssen sie sich im Klaren sein, dass ein Welpe noch komplett erzogen werden muss und er nicht stubenrein ist. Kaufen sie am Besten einen großen Vorrat an Küchenpapier und Desinfektionsspray. Nerven aus Stahl sind vor allem in der Anfangszeit auch ganz abgebracht! Finanziell gesehen ist ein Welpe teurer, als ein erwachsener Hund. Sie brauchen eine „Welpengrundausstattung“, hier ist jedoch zu beachten, dass der Heimtiermarkt eine millionenschwere Industrie ist und viel auch einfache Schwachsinn ist! Auch sind die Tierarztkosten im ersten Jahr höher, da öfter geimpft wird und eventuell noch eine Kastration oder Sterilisation hinzukommt. Wenn Sie sich aber viel Zeit für Ihren Welpen nehmen und ihm langsam, mit viel Geduld, verschiedenste Situationen nahebringen, werden Sie mit einem erzogenen und sozialisierten Hund große Freude haben.

Die lange Eingewöhnungszeit eines Welpen, entfällt bei einem erwachsenen Hund. Ein erwachsener Hund hat schon die nötigen Impfungen erhalten und ist kastriert oder sterilisiert. Generell ist ein erwachsender Hund von Anfang an belastbarer und kann direkt freudig mit Ihnen lange Spatziergänge machen. Zusätzlich dazu, kann ein erwachsener Hund nach etwas Eingewöhnung, auch ohne schlechtes Gewissen, mal ein paar Stunden alleine zu Hause bleiben, einen Welpen müssen sie langsam ans Alleinsein gewöhnen, sonst führt dies später zu Problemen. Ein Nachteil eines erwachsenen Hundes ist, dass er zum einen schon eine relativ gefestigte Persönlichkeit ist und zum anderen kennen Sie seine Vorgeschichte nicht genau.
Meistens ist es auch so, dass erwachsene Hund schneller lernen, da sie nicht mehr so schnell wie Junghunde abgelenkt werden. Bei älteren Hunden kann es sein, dass Fehler in der Erziehung nicht so sehr ins Gewicht fallen, wie bei Welpen oder Junghunden, da wie oben beschrieben, ihre Persönlichkeit bereits gefestigt ist.

 

3. Rassehund oder Mischling?

Bei einem Rassehund sollten Sie sich unbedingt VOR Anschaffung über die Rasse genausten informieren. Bei über 500 verschiedenen Rassen, kann man da schon einmal den Überblick verlieren. Die Hunderassen sind in verschiedene Gruppen und somit auch in verschiedene Charakteristika eingeteilt. Wie gesagt, bei so vielen Hunderassen ist es schwierig einen Rat zu geben, für welche man sich entscheiden sollte und welche Rasse zu dem eigenen Lebensstil passt. Ist man also eher gemütlich und nicht sehr aktiv, ist z.B. ein Border Collie nicht die richtige Wahl, diese Hunde brauchen viel mentale Förderung in Form von Hundesport etc. Vorteilhaft beim Rassehund ist, dass man genau weiß was einen erwartet, wenn der Hund ausgewachsen ist. Man weiß wie groß und schwer der Hund wird, man kennt den rassetypischen Charakter und man weiß wie lang das Fell wird. Dies könnte beim Mischling durch aus eine Überraschung werden, denn man weiß nicht genau welche Rassen alle enthalten sind. Zu bedenken ist jedoch aber immer, dass ein Hund in erster Linie zu seinem Menschen und dessen Umfeld passen muss – eine Wahl fällt leichter, wenn man die Eigenschaften der verschiedenen Rassen kennt.

Border Collie - kein Hund für die Wohnung
Border Collie – kein Hund für die Wohnung

4. Züchter oder Tierheim?

a) Züchter

Sollten Sie sich für einen Hund vom Züchter entscheiden, ist es wichtig einen seriösen Züchter auszuwählen. Wenn möglich sogar einen, der in ihrer Nähe ist, so können Sie ihr zukünftiges Familienmitglied auch schon besuchen, bevor er oder sie bei Ihnen einzieht. Sie sollten sich außerdem darüber im Klaren sein, dass ein Rassehund von einem seriösen und verantwortungsvollen Züchter, nicht unter 1000 € kostet.

 

Allein die „Nebenkosten“ einer Zucht sind sehr hoch, hier eine kleine Auflistung:

  • Deckkosten
  • Tierarzt für Muttertier und Welpen (Entwurmen, Impfen, Chippen etc.)
  • Futterkosten
  • Welpenpapiere (Ahnentafel, Zuchtbucheintrag)
  • Welpenpflegemittel
  • Gehörtest

Schon damit, haben die Welpen bereits 800-900€ gekostet, sind jedoch gesund und munter. Sie können dann auch davon ausgehen, dass rassetypische Erbkrankheiten durch die Elterntiere ausgeschlossen werden können

So erkennen Sie seriöse Züchter:

  • Züchten nur eine Rasse max. zwei und dann ähneln diese sich (z.B. Labrador/ Golden Retriever)
  • Besuche ab der 3.-4. Woche sind erwünscht
  • Mutterhündin ist vor Ort bei Ihren Welpen, manchmal ist der Vater auch anwesend.
  • Die Welpen haben auch Kontakt zu den anderen Hunden, die im Haus leben.
  • Wurfkiste/ Welpenzimmer sind sauber (abgesehen von kleinen Malörchen, die den Kleinen passieren.)
  • Die Welpen sind neugierig und machen einen gesunden Eindruck, gleiches gilt für Mama!
  • Die Welpen werden nicht vor der 8. Lebenswoche abgegeben, besser ist es sogar erst ab der 10.-12. Woche
  • Die Hündin wirft max. 1-mal im Jahr
  • Die Umgebung der Welpen bereitet sie bestens vor: Spielzeug, Kennenlernen von Geräuschen, Ausflüge in den Garten oder sogar Wald, kennen verschiedene Menschen und Tiere
  • Die Welpen sind entwurmt, geimpft, gechippt und haben ein Gesundheitszeugnis.

 

b) Tierheim

Wenn man sich jedoch gegen einen Rassehund entscheidet und gerne einem Tier aus dem Tierheim ein neues zu Hause geben möchte, ist dies natürlich auch eine Möglichkeit auf den Hund zu kommen. In jeder etwas größeren Stadt findet man Tierheim, in denen Hunde auf ein neues Herrchen oder Frauchen warten. Man muss sich darüber bewusst sein, dass der Hund, den man im Tierheim kennenlernt meist eine Vorgeschichte hat, die selten bis ins Detail bekannt ist. In seltenen Fällen sind Hund im Tierheim Welpen oder Rassehunde, dies kommt aber ab und zu auch vor. Ein Hund aus dem Tierheim ist deutlich günstiger als ein Hund vom Züchter, ganz umsonst sind diese Tiere aber auch nicht. Man muss eine Schutzgebühr entrichten, die meist zwischen 150 und 300 Euro liegt, auch kann man den Hund gegen einen geringen Aufpreis auch schon Kastrieren lassen. Geimpft, entwurmt und gechippt sind auch alle Tierheimhunde. Außerdem kann man den Hund probeweise mit nach Hause nehmen oder ihn durch tägliche Besuche besser kennenlernen. Das Personal wird Ihnen viel über den Hund erzählen können und somit wissen sie in etwa, ob der Hund zu Ihnen passt. Sollten später Probleme auftreten können Sie jederzeit mit dem Tierheim kommunizieren. Viele Hunde aus dem Tierheim können Verhaltenstörungen haben, die dann nur mit Hilfe eines privaten Hundetrainers beseitigt werden können, sollten sie selbst nicht genug Hundeerfahrung besitzen.

 

Egal, ob man sich jetzt für einen Hund vom Züchter oder aus dem Tierheim entscheidet, der neue Vierbeiner sollte zu einem passen und zum Umfeld in dem man lebt. Wovon ich jedoch abraten möchte, ist einen Hund aus der Tierrettung zu adoptieren. Überlegen Sie sich das mal, unsere Tierheime sind voll mit Hunden und trotzdem müssen noch weitere Hunde aus Spanien, Griechenland, Italien etc. angekarrt werden. Natürlich ist es traurig, dass Hunde dort in Tötungsstationen oder auf der Straße landen. Doch zum Beispiel, Straßenhunde leben vielleicht bereits in der 3. oder 4. Generation auf der Straße und haben gelernt damit umzugehen, jetzt kommt ein Mensch fängt ihn ein und entzieht ihm sein Rudel und will in anschließend domestizieren. Wie fänden sie das, wenn Sie ein Hund wären? Also bitte schauen sie sich erstmal in Deutschland nach einem passenden Gefährten um, der womöglich schon lange im Tierheim sitzt, weil seine spanischen Freunde ja viel ärmer dran sind und dringender ein Zuhause suchen.

 

5. Rüde oder Hündin?

Pauschal kann man nicht sagen, ob es besser ist einen Rüden oder eine Hündin auszusuchen. Man sagt, dass Rüden selbstbewusster und bestimmter sind und dass Hündinnen eher pflegeleicht und familienbezogen sind. Hier ist es aber wiederum auch Rasse abhängig, so kann ein Labrador-Rüde umgänglicher sein, als eine Dalmatiner-Hündin. Rüden markieren mehr und sind schwerer zu handhaben, wenn sich z.B. eine läufige Hündin nährt. Hündinnen wiederum können durchaus einen starken Schutztrieb entwickeln, was auch nicht immer wünschenswert ist.

Es gibt also hier keinen wirklichen Ratschlag, man muss mit den Eigenheiten beider Geschlechter klarkommen und sich überlegen, mit welchen Eigenschaften man eher zu Recht kommt. Sobald der Rüde kastriert bzw. die Hündin sterilisiert ist, ändert sich das geschlechtsspezifische Verhalten und nimmt meist ab. Dies jedoch ist noch lange keine Entschuldigung, das Training einzustellen!

Rüde oder Hündin? Es gibt keine pauschale Aussage.
Rüde oder Hündin? Es gibt keine pauschale Aussage.

Erziehung

1. Welpen

Bei Welpen brauchen sie eines: VIEL GEDULD! und Verständnis. Die Kleinen können sich noch nicht lange konzentrieren und brauchen einfach länger bis sie Dinge verstanden haben. Glauben Sie mir hätte ich gewusst, wie schnell mein Hund lernt wenn er älter wird, hätte ich viele Sachen im Welpenalter gelassener gesehen. Wichtig ist es auch konsequent zu bleiben. Zeigen Sie ihrem Hund wer die Hosen anhat und zeigen Sie ihm, dass Sie der Rudelführer sind und dieser Aufgabe gewachsen sind. Er muss merken, dass richtiges Verhalten zu Lob führt. Das heißt nicht, dass Sie ihn jedes Mal wenn er was gut gemacht hat mit Leckerchen vollstopfen müssen, nein ein Hund freut sich auch über Streicheleinheiten oder lobende Worte. Ihr Welpe wird viel aushecken, über das Sie sich wahrscheinlich wahnsinnig ärgern werden, doch halten sie sich vor Augen ein Hund ist kein Mensch! Beispielsweise kam ich einen Tag vom Einkaufen zurück und mein kleiner Welpe hatte meine teuersten und liebsten Schuhe (Frauen wissen was ich meine), im wahrsten Sinne des Wortes im ganzen Hausflur verteilt. Als ich nach Hause kam knabberte er noch genüsslich, schwanzwedelnd am Absatz. Ich wollte ihn in dem Moment am liebsten im Tierheim abgeben (nicht wirklich natürlich), doch er kam zu mir und begrüßte mich freudestrahlend. In diesem Moment hätte es nichts und rein gar nichts gebracht mit ihm zu schimpfen oder ihn zu bestrafen, er hätte den Zusammenhang nicht verstanden und hätte gedacht ich schimpfe, weil er mich begrüßt. Wenn Sie ihn also nicht auf frischer Tat ertappen, kann schimpfen, das Gegenteil bewirken. Hunde verstehen Zusammenhänge nicht wie wir, er weiß nicht wie teuer die Schuhe waren und hat kein schlechtes Gewissen. Neben der Stubenreinheit, muss ein Welpe außerdem noch die Grundkommandos lernen: Sitz! Platz! Bleib! Hier! Aus! Und Fuß! Wobei ich bei dem letzten Kommando skeptisch bin, ob viele verstehen wobei es dabei geht. Wir haben in der Hundeschule gesagt bekommen, dass der Hund auf Kniehöhe gehen muss. Oft habe ich mich gefragt wozu und habe einfach unser eigenes „Bei Fuß!“ definiert, solange die Rute des Hundes in der Nähe meines Knies ist, genügt mir das, denn hier geht’s wirklich darum, dass der Hund zum Beispiel im Wald nicht zu weit wegläuft, wenn es gerade unübersichtlich wird. Natürlich sind die Grundkommandos wichtig und müssen erlernt werden. Wichtig und essentiell ist jedoch auch, dass sie viel Disziplin und Konsequenz haben und mit dem Hundekind üben, üben, üben und nicht nur kuscheln weil der Welpe so süß ist. Ihre Zuneigung muss ein Hund sich erarbeiten. Erst üben, disziplinieren und dann Zuwendung!
Wir hatten für unseren Hund ein Kennel für die Nacht bzw. wenn wir mal nicht zu Hause waren. Das unterstützt merklich bei der Stubenreinheit. Wichtig ist s auch wirklich alle 2-3 Stunden mit dem Hund rauszugehen, immer nach dem Essen, nach dem Spielen und Schlafen. Hier ist es eigentlich wie bei Kindern, manche brauchen länger manche nicht. Und bitte niemals mit dem Hundekind schimpfen oder gar die Nase in die Pfützchen stecken, das bringt gar nicht und schadet dem Hund nur. Säubern sie die Stelle wo es passiert ist immer sehr gründlich und das wars! Hunde haben nämlich die Tendenz öfter auf dieselbe Stelle zu machen.

 

Regelmäßiger Kontakt mit anderen Hunden

Der Welpe sollte auch möglichst mit Hunden gleicher Größe und gleichem Alter
spielen können. Die Spielzeit darf 15 Minuten nicht überschreiten.
maximal 15 Minuten an der Leine laufen und dann langsam steigern
Springen und Treppenlaufen vermeiden, gerade bei großen Rassen gilt tragen, bis Sie nicht mehr können

 

2. Rüpel

Die Rüpelphase der Hunde ist noch mal eine harte Probe für Ihre Nerven und ihre Geduld. Diese Phase beginnt so ab dem 5. oder 6 Monat, ihr Liebling kommt dann in die „Pubertät“. In dieser Phase ist es wichtig ihrem Hund noch klarer zu verstehen zu geben, wer der Rudelführer ist. Das sollte ihm so schon klar sein, aber sie müssen ihre Position weiter festigen. Ihr Hund wird sich womöglich, wie die Axt im Walde verhalten und scheinbar hat er alles Gelernte vergessen. Nein hat er nicht, er will nur seine Grenzen neu austesten. Ihr Hund hat jetzt eine viel bessere Auffassungsgabe und gerade in der Zeit kann alles Erlernte nun unter Ablenkung weiter vertieft werden. Bauen sie ein Fundament für eine enge Mensch-Hund-Beziehung. In dieser Zeit gilt es wirklich noch mehr als im Welpenalter: Seien Sie konsequent!

Dalmatiner mit Ball.
Das Hundetraining darf nicht vernachlässigt werden – weder beim Welpen, noch beim erwachsenen Hund.

3. Hundeschule

Bezüglich Hundeschulen gibt es verschiedene Meinungen, ich werde versuchen hier alles zu beleuchten und natürlich auch meine eigenen Erfahrungen einbringen.

Ich denke es ist immer abhängig davon, was man möchte. Wir waren mit unserem Hund ab der 12 Woche in der Welpenstunde und auch dann anschließend in der Junghundegruppe. Wir fanden es durchaus ganz nett dort und auch unser Hund hat sich gefreut mit Artgenossen zu spielen.

Am nettesten waren die anderen Besitzer mit denen man sich in der ersten halben Stunde, in der sich die Welpen ausgetobt haben, unterhalten und austauschen konnte. Als Hundeanfänger, wusste man nicht recht wie man eine gute Hundeschule auswählt und jetzt im Rückblick gesehen, hätten wir vielleicht besser eine andere Hundeschule gewählt. Die Trainer waren sehr altmodisch und große Fans von Würgehalsbändern, zwar aus Plastik, aber trotzdem. Wir haben uns instinktiv immer dagegen ausgesprochen, da wir der Ansicht waren, dass das einem Hund nicht gut tun kann. Nach Rücksprache mit unserem Tierarzt, hat dieser das auch bestätigt. Würgehalsbänder und gerade im Welpenaltern schaden ihrem Hund sehr, da die Kehle und der Kehlkopf in dem Altern noch nicht ausgewachsen ist und erhebliche bzw. irreparable Schäden erleiden kann. Als dann die Hundetrainerin anfing mir den Tipp zu geben, dem Hund mit der Leine zu schlagen, wenn er nicht „bei Fuß“ geht, war für mich das Thema Hundeschule eigentlich gegessen. Sicherlich, gibt es auch moderne Schulen bei denen man viel Lernen kann und die durchaus moderne Trainingsmethoden anwenden. Ich bin aber der Ansicht, dass das was der Hund vielleicht auf dem Hundeplatz lernt und dass er auf dem Hundeplatz gehorcht nicht alles ist. Unser Hund hat beispielsweise auf dem Platz perfekt gehört, nur in freier Natur hat er so getan als hätte er alle Kommandos noch nie gehört. Uns war es also wichtig, ihn gut im Wald abrufen zu können und nicht, dass er über Rampen springt, durch Ringe springt oder Slalom um Hütchen läuft. Aber das muss jeder für sich entscheiden, solange keine Gewalt im Spiel ist, ist alles gut.

Zu empfehlen, wenn es keine Welpenschulen oder ein Hundetraining in der Nähe gibt, ist auch ein Online-Kurs, den man selbstständig zuhause durchführen kann.

 

Ernährung

1.Trockenfutter

Trockenfutter stinkt weniger, ist leichter zu transportieren, preiswerter, kaufreudiger für den Hund und noch viel mehr. m Gegensatz zum Nassfutter (Dosenfutter) besteht es nicht größtenteils aus Wasser, und der Hund hat was zum beißen, was seinem Gebiss gut tut. Hinzukommt, dass bei Trockenfutter sozusagen ein Abrieb gegeben ist. Heißt: Zähneputzen für den Hund! Das genügt jedoch nicht, um die komplette Zahnpflege für Ihren Liebling zu übernehmen. Im Vergleich zum Nassfutter enthält das Trockenfutter mehr pflanzliches Eiweiß. Somit ist Trockenfutter energiereicher als die gleiche Menge Nassfutter.

Es gibt natürlich beim Trockenfutter Qualitätsunterschiede und verschiedene Zusammensetzungen, je nach Kalorienbedarf des Hundes. Ich habe jedoch auch mal, die billige Supermarktvariante probiert und für unseren Hund, der zugegeben einen „Prinzessinnenmagen“ hat, endete es mit einem Besuch in der Tierklinik. Wir wusste nicht was er hatte, es war natürlich Sonntagabend, aber er winselte grässlich als wir seinen Bauch anfassten. Letztlich war alles halb so wild und der Herr hat vorzüglich Theater gespielt, doch das Futter hat bei ihm eine Kolik ausgelöst, so die Tierärztin. Ich denke aber Hunde die gut daran gewöhnt sind, sind weniger empfindlich, allerdings besteht dieses Billigfutter ausschließlich aus Getreide, was Hunde nicht richtig verwerten bzw. verdauen können, also irgendwas kann damit nicht stimmen.

 

2. Nassfutter

Man muss sich immer vor Augen halten, dass Fertigfutter verkauft werden will und somit werden wir als Hundebesitzer dahingehend manipuliert, dass das Nassfutter zum Beispiel mit künstlichen Zusätzen angereichert wird und somit für uns besser riecht. Dies ist bei der Produktion von Futter gang und gäbe.
Nassfutter wird durchweg lieber gegessen als Trockenfutter, wahrscheinlich weil es einen höheren Anteil an tierischen Proteinen hat. Nassfutter ist für die Zahnpatienten unter den Hunden auch leichter zu kauen. In der Regel ist Nassfutter teuer als Trockenfutter und auch schwerer zu lagern.

3. BARF

BARF bezeichnet eine Methode der artgerechten Fütterung des Hundes. Es gibt ganze Bücher zu dem Thema und man kann mittlerweile sogar BARF Gerichte in der Zoohandlung tiefgefroren kaufen. Ich selbst denke, dass man einen Hund mit gewissem Menschenverstand füttern kann und es ihm dann doch sehr gut geht. Wichtig ist es, damit es zu keinen Mangelerscheinungen kommt, den Hund ausgewogen zu ernähren, so wie sie das bei sich selbst auch machen. Ich halte auch viel davon, dem Hund frisches zu servieren und wir fahren damit sehr gut.

Man weiß was drin ist: Als „Koch“ der Hundenahrung kennt man die Zutaten.
Keine Zusätze oder sonstiges.

Vorteile: Ihr Hund wird gesunder, da er ähnlich wie in der Natur gefüttert wird die Gesundheit des Hundes gestärkt. Die Nahrung muss richtig gekaut werden, dadurch sind Zähne und Zahnfleisch frei von Zahnstein und Ablagerungen am Zahnfleisch. Das Immunsystem wird gestärkt und auch die Knochen ihres Lieblings erhalten durch die naturnahe Nahrung eine Stärkung.

Nachteil: es ist nicht so bequem für den Hundehalter wie das Verfüttern von Fertigfuttermitteln. Erstes gilt es sich zu informieren. Was benötigt der Hund, um seinen Bedarf an Nahrung zu decken? Das Internet bietet viele Seiten, die sich mit dieser Thematik befassen.

 

4. Welpen und Junghunde – Ernährung

Kleine Hunde wachsen schneller als große Hunde, zumindest ist die Wachstumsphase kleiner Hunderassen schneller abgeschlossen, als die der großen Rassen. Kleine Hunde sind ca. mit acht Monaten ausgewachsen, wobei große Rassen erst ca. mit 14 – 18 Monaten ausgewachsen sind. Bei Doggen beispielsweise dauert es bis zu zwei Jahre bis diese ausgewachsen sind. Man sollte sich also immer gut informieren, wann der eigene Hund ausgewachsen sein wird. Es ist also wichtig nicht zu viel und nicht zu wenig zu verfüttern, um ein gesundes Wachstum Ihres Welpen zu gewährleisten. Der Tierarzt gibt ihnen gerne eine Wachstumstabelle in der Sie immer ablesen können in welchem Monat Ihr Hund welches Gewicht erreichen sollte. Eine durchgängige Kontrolle und regelmäßiges Wiegen ist gerade bei großen Rassen, solche mit einem Endgewicht über 25 Kilogramm wichtig, sonst schießt ihnen ihr Kleiner an die Decke. Zu schnelles Wachstum führt zu frühem Übergewicht, Deformation und Schädigung des Knochensystems. Dies macht ihrem Hund dann ein ganzes Leben lang zu schaffen und könnte unter schlimmen Umständen, sogar seine Lebenserwartung verkürzen.

Zu beachten ist also:
Füttern Sie Ihren Welpen als so, dass er immer im Mittel der Wachstumsrate seiner Rasse ist.

Erkundigen Sie sich beim Tierarzt oder beim Züchter über das Endgewicht des Hundes und lassen sich ein Diagramm ausdrucken.

Wiegen Sie Ihren Hund regelmäßig.

 

5. Giftig für Hunde

Eigentlich essen Hunde alles, unserer beispielsweise isst am liebsten Bananen. Folgende Lebensmittel sollten Sie jedoch von Ihrem Hund fernhalten:

  • Alkohol
  • Avocado
  • Schokolade& Kakao (es gibt Hundeschokolade für die die es nicht lassen können Ihren Liebling mit etwas Süßem zu verwöhnen)
  • Steinobst
  • Nachtschattengewächse (rohe Kartoffeln, Tomaten, Auberginen)
  • Bohnen
  • Macadamianüsse
  • Schweinefleisch
  • Weintrauben & Rosinen
  • Zwiebeln
  • Knoblauch

4. Versicherungen

Die wichtigste Versicherung, die man haben sollte, sobald man einen Hund hat, ist die Tierhalterhaftpflichtversicherung. Denn ein Tierhalter, kann für die Schäden, die sein Tier anrichtet, auch ohne Verschulden, haftbar gemacht werden. Seit 2011 ist die Hundehaftpflicht in den Ländern Hamburg, Berlin, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sogar gesetzlich vorgeschrieben. Ich habe unseren Hund beispielsweise mit in meine private Haftpflicht aufnehmen können und die Kosten belaufen sich in etwa auf 20-30 Euro mehr im Jahr.

So ein Haftpflichtversicherung ist somit schon sinnvoll und sollte abgeschlossen werden, doch wie sieht es mit einer Tierkrankenversicherung aus? Und die klare und einfache Antwort lautet jein, Tierkrankenversicherung würde ich nicht abschließen, jedoch eine OP-Kostenschutzversicherung. Denn eine Krankenversicherung ist zu teuer und bezahlt zu wenig. Mit einem jungen Hund werden außer zum Impfen und Entwurmen selten zum Tierarzt gehen, zahlen aber ca. 30-60 Euro in die Versicherung ein, die aber Impfung und Entwurmung nicht übernimmt. Der OP-Kostenschutz hingegen kostet zwischen 15-20 Euro monatlich und deckt dafür vieles ab falls Ihr geliebter Vierbeiner wirklich krank wird und die Kosten womöglich in die mehreren Tausend Euro gehen.