Alles über Gänse
Gänse wurden schon vor langer Zeit von den Menschen domestiziert. Domestizieren heißt, sie werden von Wildtieren zu Haustieren gemacht. Sie wurden also gezähmt, an die Stallhaltung angepasst und auch körperlich veränderten sich Gänse etwas.
Welche Züchtungen gibt es?
Zum Beispiel gibt es gezielt gezüchtete Gänsearten. Meist sind die Gänse je nach Gänseart weiß oder grau. Aber auch mehrere Farben sind möglich.
Ebenso können die heutigen Hausgänse nicht mehr fliegen. Allerdings besitzen sie weiter ihre Flügel. Nur können diese das erhöhte Körpergewicht nicht tragen.
Ein weiteres Körpermerkmal war hingegen schon immer der lange Hals. An dem befindet sich ähnlich wie bei Enten der Kopf mit den Augen, den Hörorganen und dem Schnabel. Im Schnabel sind keine Zähne, aber eine Zunge. Außerdem kommen aus ihm Töne heraus, welche die Menschen als Geschnatter bezeichnen.
Das Geschnatter dient der Kommunikation. Immerhin ist eine Gans ein Schartier. Im Vergleich zu Enten, sind Gänse aber größer.
Sie besitzen an größere Schenkel und längere Beine. An jedem der beiden Beine ist ein Gänsefuß mit Gänseklauen. Der Gang der Tiere ist watschelig.
Außerdem besitzen die Tiere einen Schwanz und Gänsefedern. Die Federn sind neben dem Fleisch ein Grund, weshalb die Gänse als Nutztiere in großen Mastanlagen gehalten werden. Denn die Federn, vor allem die Daunen( also die weichen Federn) werden etwa als Füllmaterial für Kissen und Bedecken genutzt.
Die Gewinnung kann dabei auf qualvolle Weise durch Lebendrupf in einigen Gebieten passieren. Oft ist der aber nicht erlaubt und es geschieht ein Totrupf. Als tierfreundlichste Variante gilt wiederum die Gewinnung durch die Mauser.
Was ist die Mauser?
Die Mauser ist ein natürlicher Federwechsel. Bei ihm verliert der Vogel sein Gefieder ganz oder teilweise und ihm wachsen neue Federn. Eine Mauser kommt aber oft nur einmal im Jahr vor. Wer an dieser Stelle nach einer weiteren oder noch mehr tierfreundlichen Variante als Füllmaterial für Kissen und Decken sucht, kann etwa auf synthetische Fasern oder Schaumstoff zurückgreifen.
Warum eine Gans halten?
Nun aber zurück zu den liebenswerten Tieren. Ihre Haltung ist grundsätzlich für jeden erlaubt. Gründe für eine private Haltung gibt es einige. So gut wie gar nicht werden diese Vögel privat wegen der Federgewinnung gehalten. Sie würde sich bei einer geringen Tierzahl nicht lohnen und Privatpersonen hätten meist keine Verwendung.
Viel mehr dienen die Tiere als Fleischlieferant, wenn sie schlachtreif sind. Aber auch Vegetarier halten manchmal Gänse. Dann ist es ehr, um sie vor dem Schlachten zu schützen und nebenbei sind sie so oder so auch ein natürlicher Rasenmäher.
Bezüglich des Schützens setzten sich aber nicht nur Vegetarier*innen für diese Vögel ein. Von ihnen, aber auch von Tierliebhabern allgemein, werden sie geschützt.
Gänse in der Massenzucht
Vor allem in Mastanlagen handelt es sich oft um unglückliche Gänse. Dort werden sie bei zu wenig Platz mit zu vielen Artgenossen gehalten, erfahren keine Tierliebe und bekommen oft nur Mastfutter als Nahrung.
Auch die Gänsezucht verläuft ohne Liebe. Weibchen werden befruchtet und bekommen nach der Eiablage ihre Eier weggenommen.
Die Gänseeier werden dann maschinell ausgebrütet und die Küken sind nach dem Schlupf sofort auf sich allein gestellt.
„Dank“ solcher schon seit langer Zeit gängigen Methoden und gezielten Züchtungen gibt es mittlerweile nur noch wenige Gänserassen, welche überhaupt noch einen natürlichen Brutinstinkt besitzen. Die meisten würden heute ihr Gänseei einfach liegen lassen und das Ei nicht bebrüten.
Das Bild von glücklichen Gänsen und einer glücklichen Gänsefamilie – bestehend aus Gans, Ganther oder Gänserich und Küken- gibt es bei dieser Art der Gänsezucht nicht. Das Gänseleid von Mastgänsen ist aber damit noch nicht beendet.
In manchen Ländern werden die Tiere ehr noch mehr gequält, etwa in Frankreich zum Erhalten der Gänsestopfleber, einer französischen Essensspezialität. Hier werden Gänse mit Mastfutter und einem Schlauch regelrecht vollgepumpt, ohne sich wehren oder die Futteraufnahme verweigern zu können.
Gesund ist die Haltung, unabhängig ob mit oder ohne Stopfen, jedoch für die Tiere nicht. Dadurch bekommen sie viele Krankheiten. Krankheiten sind bei einer artgerechten Haltung nur selten.
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Die Artgerechte Haltung von Gänsen
Wer mehr Tierliebe empfindet und den Platz und die Zeit hat, hält sich darum die Gänse selber. Zu einer artgerechten Gänsehaltung gehört neben der richtigen Größe der Gänseschar unter anderem auch ein großes Gehege mit Grünfläche, also Gras.
Angebracht ist es, wenn der Garten genug Platz für zwei Gehege bietet. Denn in einem ist das Gras schnell weg. Bei zwei, können die Tiere mal da und mal dort Auslauf haben. Außerdem brauchen die Vögel einen Gänsestall. Auch der Stall sollte groß genug sein und im Fall einer Stallpflicht für Bewegung sorgen können.
Bezüglich der Pflege an sich, haben Gänse geringe, aber nicht keine Ansprüche. So ist etwa der Stall regelmäßig auszumisten und vom Gänsekot zu befreien. Als Einstreu kann zum Beispiel Stroh genutzt werden. Des Weiteren muss eine tägliche Versorgung mit Futter und Wasser sichergestellt sein sowie die Reinigung der Näpfe.
Als Futter eignet sich Körnerfutter gut. Bei der Haltung mit Grünauslauf, bekommen die Tiere zudem Schnecken und Grünfutter. Von Industriefutter/Mastfutter ist abzuraten, obwohl dieses zum Kauf angeboten wird.
Ebenso ist es wichtig, dass die Gänse zur Verdauung kleine Steinchen aufnehmen. Auch diese finden sie in einem Auslauf.
Gänse als Nahrungsmittel
Dient die Gänsehaltung vor allem den menschlichen Nutzen, ist irgendwann die Zeit gekommen für die Schlachtung. Eine extrem große Menge an Gänsen muss dabei jährlich ihr Leben lassen, damit die Menschen zu Weihnachten einen Gänsebraten zum Beispiel mit Rotkraut und Klößen essen dürfen.
Wird aus dem Tier keine Weihnachtsgans, essen manche Menschen die gefüllte Gans an anderen Tagen, etwa als Martinsgans. Aber auch die Gänseinnereien, etwa der Magen oder die Gänseleber werden oft verspeist. Selbst das Gänsefett kommt bei manchen Menschen als Nahrung vor, wenn sie sich etwa ein Fettbrot schmieren. Oder die Gänseleberwurst.
Manche Sachen sind an einer Gans aber nicht essbar. Neben den Federn, den Füßen und den Kopf, ist dies etwa eine spezielle Drüse, welche sich am After befindet und ein spezielles Sekret abgibt. Wird das tote Tier nach dem Rupfen auseinandergenommen, muss diese entfernt werden.
Damit dem Tier dennoch Leid während seines grauenvollen Todes erspart wird, sollte zu guter Letzt auf eine angemessene Schlachtung geachtet werden. So ist das Geflügel am besten richtig zu betäuben und schnell zu schlachten, ohne aber vorher schon in Hektik auszubrechen. Denn diese merkt das Tier. Wegen solchen Fehlern kommt es oft zu schlechten Schlachtungen und mehr Tierleid.